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DAS „HIMBEER-SCHÄLCHEN-PRINZIP“


Erfolgreiche Teams können mit vielem verglichen werden: ob mit einem Uhrwerk, bei dem alle Rädchen geschmeidig ineinander greifen, einem fleißigen Ameisenstaat, in dem jeder seine exakt definierte Aufgabe erfüllt, mit Fußballern, die durch passgenaues Zuspiel Tore erzielen oder mit einem Orchester, bei dem der Hörgenuss erst durch das harmonische Zusammenspiel der einzelnen Instrumente entsteht.

In jedem Fall haben Teams gemeinsam, dass es sich um eine Ansammlung von einzigartigen „Ichs“ handelt und gute Teamperformance von den einzelnen Teammitgliedern lebt. Gleichzeitig ist in einem erfolgreichen Team das „Wir“ größer als das „Ich“.

Was hat das Ganze nun mit Himbeeren in einem Schälchen zu tun? Es ist die Tatsache, dass die Früchte, sobald sie geerntet sind, ziemlich schnell ungenießbar sind. Denn es reicht bekanntlich schon eine einzige Himbeere, die schimmelt, und schon verschimmelt innerhalb kürzester Zeit der Inhalt des gesamten Körbchens.

So ähnlich verhält es sich auch häufig in Teams. Denn wie bei den Himbeeren, so reicht auch hier oft ein „Faulpelz“ (Low Performer), um die Gesamtleistung des Teams nach unten zu ziehen. Würde die Arbeit dieser Person eindeutig sicht- und messbar sein, wäre in vielen Fällen ihre Einzelleistung höher als im Team. Dieses Ausruhen auf Kosten der anderen ist ein sozialpsychologisches Phänomen und wird als „Social Loafing“ oder auch „Ringelmann-Effekt“ beschrieben.

Neben Minderleistung, niedriger oder fehlender Motivation und Einsatzbereitschaft ist eine weitere Auswirkung von „schimmligen Himbeeren“ auch das destruktive Verhalten gegenüber Teammitgliedern, Pflegebedürftigen, Angehörigen, Klienten und Kunden.

Was ist zu tun? Das Körbchen gut im Blick behalten – jeden Einzelnen und das „große Ganze“. Die „guten Himbeeren“ stärken und ermutigen und bei den schimmligen möglichst frühzeitig als Führungskraft intervenieren.

 

© 01. Mai 2021 | Von Jessica Schäfer

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