Signalwirkung
Seit ein paar Jahren höre ich von meinen Kunden immer wieder den Wunsch, ich solle doch bitte einen Blog schreiben. Und voilà heute ist es soweit – Ihr Signal hat mich nicht nur erreicht, sondern es wird in die Tat umgesetzt. So kann ich hiermit vermelden: „Signal kommt“!
Laut Duden handelt es sich bei Signalen um „Zeichen mit einer bestimmten Bedeutung“. Doch jeder von uns weiß, dass besonders die Signale in der zwischenmenschlichen Kommunikation oft alles andere als eindeutig sind. Nicht nur verbal, nonverbal, sondern auch paraverbal (Stimmlage, Lautstärke, Artikulation etc.) werden Signale oft „falsch“ gesendet, übertragen oder empfangen. Die Folgen solcher „Signalstörungen“ (Bahnkunden reagieren auf dieses Wort häufig mit erhöhtem Pulsschlag – also einem körperlichen Signal) können von Missverständnissen bis hin zu handfesten Konflikten reichen.
Je besser wir jemanden kennen, umso leichter fällt uns die Signaldeutung. Entscheidend für eine gute, reibungslose Signalübertragung ist auch, dass möglichst eindeutig gesendet wird und viele Empfangskanäle bespielt werden. So können wir Signale besser deuten, wenn uns jemand live und in Farbe gegenübersteht und spricht, als wenn wir eine Mail von dieser Person lesen oder mit ihr telefonieren. Warum das so ist, liegt auf der Hand: Es ist die nonverbale Kommunikation, die uns häufig Aufschluss darüber gibt, wie etwas gemeint sein könnte.
Doch auch im Live-Kontakt kann es durch ein „Ich sehe und höre was, was du nicht meinst“ leicht zu Missverständnissen kommen. Wie vor ein paar Jahren, als ich am Rande einer Fußgängerzone ein älteres Paar sah, dass auf seinen Stadtplan schaute und dabei wild gestikulierte und laut darüber diskutierte, welcher Weg der richtige sei. Beim Vorbeigehen fragte ich, ob ich helfen könne und erhielt die mürrische Antwort: „Das kann doch wohl nicht wahr sein. Sie sind innerhalb von 10 Minuten die fünfte Person, die uns anspricht. Ist es denn nicht möglich, hier einfach mal zu stehen und sich selbst den Weg rauszusuchen?“
Wenn man bedenkt, wie viele Signalstörungen in der Kommunikation auftreten können, ist es fast schon erstaunlich, wie häufig die Signalübertragung reibungslos klappt. Wo immer das der Fall ist, genießen Sie es und tun Sie alles dafür, dass das auch so bleibt. Und denken Sie daran: Es sind meist die kleinen Signale wie ein ehrliches Lächeln, ein aufmunterndes Wort oder ein „ich-hab-dich-wahrgenommen-Blick“, die unseren Alltag nicht nur erleichtern, sondern auch verschönern – sozusagen Signale mit Signalwirkung.
Nun haben Sie mein erstes Blogsignal erhalten. Wenn Sie möchten, können Sie mir gern ein Signal an mail@passgenau-schaefer.de zurücksenden. Gefällt Ihnen, was Sie lesen? Haben Sie Wünsche?
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