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Autor: WebCreator

Von Enten, Hühnern und dem neuen Fachbuch

„Wenn eine Ente ein Ei legt, dann tut sie das still und zurückgezogen in einem Busch. Wenn jedoch ein Huhn ein Ei legt, so gackert es laut und flattert herum. Und der Erfolg? Die ganze Welt isst Hühnereier!“ Dieses Zitat wird dem Autoindustriellen Henry Ford zugeschrieben.

Was das mit diesem Blogbeitrag zu tun hat? Vor kurzem ist beim Springer Verlag mein Fachbuch „Altersgemischte Teams in der Pflege. Miteinander arbeiten – voneinander lernen“ erschienen und jetzt stellt sich die Frage der Promotion-Strategie: Ente oder Huhn?

Hier die Entenvariante: Ganz eventuell entdecken Sie rein zufällig das Fachbuch mal irgendwo. Wenn Sie möchten, können Sie es gerne lesen, aber bitte behalten Sie die Inhalte unbedingt für sich und empfehlen Sie das Buch auf keinen Fall weiter.

Hühnervariante: Dieses Buch ist ein Must have, wenn Sie in einem altersgemischten Team tätig sind oder eines leiten. Es beschreibt alle wichtigen Aspekte für ein erfolgreiches Arbeiten im Team mit unterschiedlichen Generationen und liefert fundierte und praxisnahe Hinweise, wie die komplementären Fähigkeiten der verschiedenen Generationen voll zur Entfaltung gebracht werden können. Und das Beste: Die Inhalte werden verständlich, humorvoll und auf den Punkt gebracht vermittelt.

Auch wenn „Pflege“ auf dem Buchcover draufsteht, sind alle altersgemischten Teams drin. Daher profitieren, etwas Transferfreude vorausgesetzt, auch Praktiker und Führungskräfte aus Industrie und Non-Profit-Organisationen davon.

Welche Variante – ob Ente oder Huhn – Sie auch immer bevorzugen: Mehr Informationen und Lese-Appetizer erhalten Sie beim Springer Verlag: https://www.springer.com/de/book/9783662620618 und auf der Passgenau Website.

Was Rollrasen und Projektmanagement miteinander zu tun haben

Wer eine neue, schöne, sattgrüne, dichte, unkrautfreie Rasenfläche möchte, muss zunächst die Voraussetzungen im heimischen Boden schaffen. Danach kommt das Säen und dann braucht es Zeit, Geduld und Wasser, bis die Grashalme wachsen und sich fest im Boden verankert haben. Es ist eine Binsenweisheit, dass Gras nicht schneller wächst, wenn man daran zieht, und es wächst gar nicht, wenn darauf herumgetrampelt wird.

Eine Alternative ist Rollrasen: ist zwar teurer, aber es geht schneller, die eigenen Hände werden nicht schmutzig und gute Qualität wird zugesichert (wie bestellt, so wird er – idealerweise – geliefert). Um den Rollrasen aufzutragen, muss zuvor der bisherige Boden abgetragen werden. Danach werden die Bahnen „übergestülpt“ und alles dafür getan, dass das Neue wächst und gedeiht. Sollte es nicht so laufen wie geplant bzw. bezahlt (Probleme beim Anwachsen, Pilze, Unkraut etc.), dann werden erneut die Profis gerufen, um es zu richten.

Nichts gegen Rollrasen. Doch es ist zielführender und authentischer, wenn Projekte – ob Servicequalität, Unternehmenskultur oder Change-Prozesse – im heimischen Boden wachsen und gedeihen. Denn Identifikation, Engagement und Nachhaltigkeit ist umso höher, je größer die Beteiligung aller ist. In diesem Zusammenhang spricht man auch vom „IKEA Effekt“. Der Begriff stammt aus der Verhaltensökonomik und beschreibt, dass wenn wir etwas selbst zusammengebaut haben – vielleicht sogar schwitzend, die Nacht um die Ohren schlagend und an der Anleitung verzweifelnd – wir diesem Gegenstand mehr Wertschätzung entgegenbringen, als wenn wir ihn fertig zusammengebaut gekauft hätten.

Präsentieren Sie daher Ihren Mitarbeitenden nicht fertige Ergebnisse, sondern beteiligen Sie sie möglichst früh an den Planungen und der Umsetzung. Dadurch wächst nicht nur die Akzeptanz, sondern gewinnt auch das Projekt an sich. Denn erfahrungsgemäß haben die Mitarbeitenden durch ihr tägliches Tun und ihre anderen Blickwinkel häufig Ideen, auf die am „grünen Tisch“ kaum einer gekommen wäre. Die Rolle von erfahrenen, externen Beratern ist es, die Prozesse zu begleiten und zu steuern – aber keine fertigen Lösungen überzustülpen.

Sind die Grashalme gewachsen, braucht es eine durchdachte Rasenpflege – doch das ist ein anderes Thema…

Alles eine Frage der Interpretation

Immer wieder stellt sich in Gesprächen heraus, dass Menschen die blumige, idyllische Vorstellung haben, dass ich – ob bei der Vorbereitung von Seminaren und Vorträgen, beim Verfassen von Texten oder auf der Suche nach passgenauen Lösungsideen für Consultings – in herrlicher Landschaft sitze und mich vom Blick in die Weite inspirieren lasse.

Ich möchte ungern jemanden enttäuschen, doch die Wirklichkeit sieht ein kleines bisschen anders aus… Ja, mir fallen tatsächlich viele Ideen in der Natur ein – ob am Meer, im Gebirge oder im Park. Doch die meisten Einfälle habe ich ganz unspektakulär an meinem Schreibtisch und dort vollzieht sich auch das „nach den richtigen Worten Suchen“

Die Vorstellung, dass ich irgendwo in der Natur arbeite und dort im wahrsten Sinn des Wortes aussichtsreiche Ideen kreiere, ist sicherlich einerseits mit der Assoziation zu meinem Wohnort Garmisch-Partenkirchen verbunden und andererseits mit einer Wunschvorstellung – beides hat für mich keine negative Konsequenz. Doch nicht selten führen fiktive Vorstellungen, scheinbare Gewissheiten und Assoziationen bezüglich Menschen, Teams, Abteilungen oder Situationen zu Vorurteilen, Stereotypen/Schubladendenken, Missverständnissen bis hin zu Konflikten.

Doch warum ist das so? Ein Hauptgrund liegt in unseren Interpretationen. Und ob wir wollen oder nicht: Wir interpretieren immer. Das ist erst mal nichts Schlimmes, vielmehr sind Interpretationen und andere kognitive Muster hilfreich, um schnell, sicher und adäquat reagieren zu können und kognitive Ressourcen im Gehirn zu „sparen“.

Diese kognitiven Muster werden durch Erfahrungen aufgebaut, emotional im Gehirn verankert und auch auf neue Situationen angewendet. Das hat wiederrum zur Folge, dass wir unseren Mustern treu bleiben und nur ungern den Blickwinkel, die eingefahrene Meinung oder das Vorurteil möglichst wertneutral betrachten und ändern. Denn warum einen Trampelpfad benutzen, wenn es auch eine gut ausgebaute Autobahn gibt, auf der man sich schon bestens auskennt? Ein Grund ist, dass der Trampelpfad neue Sichtweisen, Alternativrouten und Ziele ermöglicht und dadurch der eigene Ressourcenpool erweitert wird.

Sie argumentieren, „aber auf der Autobahn geht es schneller?“ Richtig! Doch je häufiger Trampelpfade benutzt werden, umso breiter und komfortabler werden sie und können zu einem Weg, einer Straße und dann zu einer Autobahn werden. Das alles ist nicht nur aus der Hirnforschung bekannt, die in diesem Zusammenhang auch von einem neuronalen Netzwerk spricht. Die Trampelpfad-Nutzer unter Ihnen wissen es zu schätzen, immer wieder bewusst die nächste Autobahnabfahrt zu nehmen und damit die vorhandenen Denkmuster zu hinterfragen und neue zu entdecken. Dann wird einem auch schnell klar, dass eine Interpretation immer etwas von mir ist und nicht unbedingt dem objektiven Tatbestand entsprechen muss.

Falls Sie sich am Ende dieses Textes fragen, wo dieser geschrieben wurde? Natürlich im Hochgebirge bei herrlichem Sonnenschein. Und ja, gerade kommt der Ziegenpeter mit seinen Geißen vorbei und bringt mir eine Brotzeit …

Signalwirkung

Seit ein paar Jahren höre ich von meinen Kunden immer wieder den Wunsch, ich solle doch bitte einen Blog schreiben. Und voilà heute ist es soweit – Ihr Signal hat mich nicht nur erreicht, sondern es wird in die Tat umgesetzt. So kann ich hiermit vermelden: „Signal kommt“!

Laut Duden handelt es sich bei Signalen um „Zeichen mit einer bestimmten Bedeutung“. Doch jeder von uns weiß, dass besonders die Signale in der zwischenmenschlichen Kommunikation oft alles andere als eindeutig sind. Nicht nur verbal, nonverbal, sondern auch paraverbal (Stimmlage, Lautstärke, Artikulation etc.) werden Signale oft „falsch“ gesendet, übertragen oder empfangen. Die Folgen solcher „Signalstörungen“ (Bahnkunden reagieren auf dieses Wort häufig mit erhöhtem Pulsschlag – also einem körperlichen Signal) können von Missverständnissen bis hin zu handfesten Konflikten reichen.

Je besser wir jemanden kennen, umso leichter fällt uns die Signaldeutung. Entscheidend für eine gute, reibungslose Signalübertragung ist auch, dass möglichst eindeutig gesendet wird und viele Empfangskanäle bespielt werden. So können wir Signale besser deuten, wenn uns jemand live und in Farbe gegenübersteht und spricht, als wenn wir eine Mail von dieser Person lesen oder mit ihr telefonieren. Warum das so ist, liegt auf der Hand: Es ist die nonverbale Kommunikation, die uns häufig Aufschluss darüber gibt, wie etwas gemeint sein könnte.

Doch auch im Live-Kontakt kann es durch ein „Ich sehe und höre was, was du nicht meinst“ leicht zu Missverständnissen kommen. Wie vor ein paar Jahren, als ich am Rande einer Fußgängerzone ein älteres Paar sah, dass auf seinen Stadtplan schaute und dabei wild gestikulierte und laut darüber diskutierte, welcher Weg der richtige sei. Beim Vorbeigehen fragte ich, ob ich helfen könne und erhielt die mürrische Antwort: „Das kann doch wohl nicht wahr sein. Sie sind innerhalb von 10 Minuten die fünfte Person, die uns anspricht. Ist es denn nicht möglich, hier einfach mal zu stehen und sich selbst den Weg rauszusuchen?“

Wenn man bedenkt, wie viele Signalstörungen in der Kommunikation auftreten können, ist es fast schon erstaunlich, wie häufig die Signalübertragung reibungslos klappt. Wo immer das der Fall ist, genießen Sie es und tun Sie alles dafür, dass das auch so bleibt. Und denken Sie daran: Es sind meist die kleinen Signale wie ein ehrliches Lächeln, ein aufmunterndes Wort oder ein „ich-hab-dich-wahrgenommen-Blick“, die unseren Alltag nicht nur erleichtern, sondern auch verschönern – sozusagen Signale mit Signalwirkung.

Nun haben Sie mein erstes Blogsignal erhalten. Wenn Sie möchten, können Sie mir gern ein Signal an mail@passgenau-schaefer.de zurücksenden. Gefällt Ihnen, was Sie lesen? Haben Sie Wünsche?